Eindrücke des FSP: Was Körpersprache alles vermag....
Eindrücke des FSP, erstellt am 7.2.2006
Körpersprache, was vermag sie…?
So, nun hat uns die Uni wieder und ich hatte Zeit meine Eindrücke vom FSP zu verarbeiten. Es war erst einmal eine wirklich gute Zeit. Ich habe mich wieder einmal sehr wohl in der Schule gefühlt. Nun kenne ich Schule, Lehrer und Schüler schon gut durch vielerlei Berührungspunkte, so dass es fast ein „Heimatgefühl“ in mir auslöste.
Manch gute Stunde habe ich gesehen, aber eben auch manch schlechte.
Interessant war folgendes. Ich machte eine Hospitation im Fach „Religion“ bei der 7. Hauptschulklasse. Diese Klasse ist mit 28 SchülerInnen sehr groß und gilt auch als schwer zu unterrichten. Unterrichtsstörungen, Arbeitsverweigerung, unaufgefordertes Raumverlassen etc. sind hier an der Tagesordnung. So also auch während meiner Hospitation. Die Lehrkraft versuchte wieder und wieder die Störenden zu ermahnen, Strafen wurden angedroht, jedoch ohne wirklichen Erfolg. Hierbei fiel mir auf, dass die Lehrkraft selbst durch ihre Körperhaltung wenig Engagement rüberbrachte. Ihr etwas schlürfender Gang (30!Jahre alt), die hängenden Schultern , aber auch die allgemeine schlaffe Körperhaltung machten nicht den Anschein großen Eigeninteresses. Hinzu kam die Mimik, die ein deutliches „genervt sein“ ausdrückte. Sprechpausen waren so lang, dass die Schüler die Zwischenräume für unqualifizierte Zwischenrufe nutzten. Die Stoffvermittlung misslang, da viele Schüler den Arbeitsbogen, der zu bearbeiten war, nicht bearbeiteten…..Für mich als „Zuschauer“ eine wunderbare Stunde!!
Grad wenn eine Stunde nicht gelingt fragt man sich ja, woran es lag.
Zwei Stunden später ging ich, nun mit der Klassenlehrerin, in eben diese Klasse. Ich hatte darum gebeten, da ich gespannt war, ob ich ähnliches erleben würde oder ob die Klasse sich bei einer anderen Lehrkraft anders verhält. Die Klassenlehrerin Frau S. fiel mir schon im Lehrerzimmer durch ihre aufrechte Körperhaltung, klaren Blick, klare Sprache auf. Sie wirkte sehr sortiert und aufgeräumt. Sie schien mir kompetent. Ein Eindruck, mehr nicht !?
Es zeigte sich, dass dieser Eindruck nicht getäuscht hatte und das ihre Ausstrahlung auch Eindruck auf die Schüler machte. Diese Klasse war nun wie verwandelt. Die Schüler arbeiteten konzentriert mit, brachten gute Beiträge und verhielten sich völlig normal. Was machte Frau S. anders? Ehrlich gesagt bin ich noch nicht komplett dahinter gekommen und ich werde in den kommenden Wochen immer wieder mal in die Klasse gehen, um zu verstehen was hier anders läuft. Aber ich bin mir sicher, dass ein Teil der Erklärung in der körpersprachlichen Vermittlung liegt. Man sah Frau S. an, dass sie etwas vermitteln wollte, es war ihr nicht egal! Sie hat ihre Mimik voll im Griff. Ihr Gesicht ist im Grunde freundlich, man ahnt, dass sie wohl nett ist, aber sie zeigt nicht zuviel Emotionen. Dabei ist sie in ihren Forderungen und Strafen sehr konsequent. Die Schüler jedenfalls scheinen ihr zu vertrauen und ihr auch etwas zuzutrauen. Na, ich werde weiter in diese Klasse gehen, das ist wirklich spannend. Sicher liegt es nicht nur an unserer Körpersprache, aber diese Form der Kommunikation sollten wir nicht zu gering schätzen und uns darüber schlau machen!!
Körpersprache, was vermag sie…?
So, nun hat uns die Uni wieder und ich hatte Zeit meine Eindrücke vom FSP zu verarbeiten. Es war erst einmal eine wirklich gute Zeit. Ich habe mich wieder einmal sehr wohl in der Schule gefühlt. Nun kenne ich Schule, Lehrer und Schüler schon gut durch vielerlei Berührungspunkte, so dass es fast ein „Heimatgefühl“ in mir auslöste.
Manch gute Stunde habe ich gesehen, aber eben auch manch schlechte.
Interessant war folgendes. Ich machte eine Hospitation im Fach „Religion“ bei der 7. Hauptschulklasse. Diese Klasse ist mit 28 SchülerInnen sehr groß und gilt auch als schwer zu unterrichten. Unterrichtsstörungen, Arbeitsverweigerung, unaufgefordertes Raumverlassen etc. sind hier an der Tagesordnung. So also auch während meiner Hospitation. Die Lehrkraft versuchte wieder und wieder die Störenden zu ermahnen, Strafen wurden angedroht, jedoch ohne wirklichen Erfolg. Hierbei fiel mir auf, dass die Lehrkraft selbst durch ihre Körperhaltung wenig Engagement rüberbrachte. Ihr etwas schlürfender Gang (30!Jahre alt), die hängenden Schultern , aber auch die allgemeine schlaffe Körperhaltung machten nicht den Anschein großen Eigeninteresses. Hinzu kam die Mimik, die ein deutliches „genervt sein“ ausdrückte. Sprechpausen waren so lang, dass die Schüler die Zwischenräume für unqualifizierte Zwischenrufe nutzten. Die Stoffvermittlung misslang, da viele Schüler den Arbeitsbogen, der zu bearbeiten war, nicht bearbeiteten…..Für mich als „Zuschauer“ eine wunderbare Stunde!!
Grad wenn eine Stunde nicht gelingt fragt man sich ja, woran es lag.
Zwei Stunden später ging ich, nun mit der Klassenlehrerin, in eben diese Klasse. Ich hatte darum gebeten, da ich gespannt war, ob ich ähnliches erleben würde oder ob die Klasse sich bei einer anderen Lehrkraft anders verhält. Die Klassenlehrerin Frau S. fiel mir schon im Lehrerzimmer durch ihre aufrechte Körperhaltung, klaren Blick, klare Sprache auf. Sie wirkte sehr sortiert und aufgeräumt. Sie schien mir kompetent. Ein Eindruck, mehr nicht !?
Es zeigte sich, dass dieser Eindruck nicht getäuscht hatte und das ihre Ausstrahlung auch Eindruck auf die Schüler machte. Diese Klasse war nun wie verwandelt. Die Schüler arbeiteten konzentriert mit, brachten gute Beiträge und verhielten sich völlig normal. Was machte Frau S. anders? Ehrlich gesagt bin ich noch nicht komplett dahinter gekommen und ich werde in den kommenden Wochen immer wieder mal in die Klasse gehen, um zu verstehen was hier anders läuft. Aber ich bin mir sicher, dass ein Teil der Erklärung in der körpersprachlichen Vermittlung liegt. Man sah Frau S. an, dass sie etwas vermitteln wollte, es war ihr nicht egal! Sie hat ihre Mimik voll im Griff. Ihr Gesicht ist im Grunde freundlich, man ahnt, dass sie wohl nett ist, aber sie zeigt nicht zuviel Emotionen. Dabei ist sie in ihren Forderungen und Strafen sehr konsequent. Die Schüler jedenfalls scheinen ihr zu vertrauen und ihr auch etwas zuzutrauen. Na, ich werde weiter in diese Klasse gehen, das ist wirklich spannend. Sicher liegt es nicht nur an unserer Körpersprache, aber diese Form der Kommunikation sollten wir nicht zu gering schätzen und uns darüber schlau machen!!
dajaan - 7. Feb, 18:50
Körpersprache ist äußerst wichtig...
etwas Ähnliches habe ich auch schon in einem meiner Praktika erlebt. Und ich glaube, dass die Körpersprache sehr viel ausmacht beim Unterrichten. Auch Schmid hat uns ja bereits darauf hingewiesen. Die Frage ist nur, wie man seine Körpersprache beeinflussen kann? Ein Lehrender, der jahrelange Erfahrung hat und sich seiner Sache wirklich sicher ist, hat ein ganz anderes Auftreten als ein junger Lehrender mit noch geringer Unterrichtserfahrung. Das Ganze hat darüber hinaus aber auch ganz viel mit Kompetenz zu tun. Ich glaube, dass Schmid in seinem Seminar das auch angesprochen hat. Je sicherer ich mir mit meinem Unterricht bin und dem, was ich den Schülern beibringen will, desto sicherer trete ich auf. Und das merken die Schüler sofort. Verunsicherung beim Unterrichten habe ich auch schon kennengelernt - vor allem beim FSP, wo ich die Klassen vorhermeist gar nicht kannte und dann auch noch zig Zuschauer (Klassenlehrer, Dozent, Kommilitonen) dabeisaßen. Ich habe mich im Hinblick auf die Zuschauer auf jeden Fall anders verhalten, als ich es ohne getan hätte. Wie verhält sich ein Lehrender unter Beobachtung? Auf jeden Fall gehe ich als Lehrkraft selbstbewusst in eine Klasse, wenn ich von meiner Unterrichtsidee überzeugt bin. Natürlich muss man auch ein wenig von sich überzeugt sein....:)
Liebe Grüße
Martina